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Vollmondwanderung Hochstaff

Blog von: Martin Heppner

Vollmondwanderung Hochstaff

Dieses Jahr ist die längste Nacht des Jahres mit einer Vollmondnacht zusammengefallen. Wir haben dieses mystische Ereignis am Hochstaff zelebriert. 

Normalerweise sind meine Touren ja immer Öffi-Touren. Da wir aber erst um 20:00 am Parkplatz weggehen wollen und in der Nacht weit und breit keine öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sind, fahren wir diesmal mit dem Auto. Ganz genau eigentlich mit dem Bus des Alpenvereins Edelweiss und einem Auto, um wenigstens mit so wenigen Fahrzeugen wie möglich zu fahren. Ich fahre ja sehr gerne mit dem Auto – auch wenn ich kein eigenes mehr besitze und viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre – daher genieße ich es ehrlich gesagt mit dem großen 9-Sitzer zu fahren!



In Ebenwald müssen wir zuerst einmal akzeptieren, dass das Tauwetter und der Regen tagsüber den Schnee soweit schmelzen ließen, dass wir unsere Schneeschuhe gar nicht erst aus dem Auto nehmen müssen. Es ist einfach zu wenig und das was noch da ist, ist Gatsch.

Wenigstens regnet es nicht und es ist von der Temperatur her recht mild. Nur der Wind ist teilweise böig. Entsprechend justieren wir uns und marschieren los. 

Vor dem Losgehen habe ich noch die Runde gebeten die Stirnlampen nicht gleich zu Beginn einzuschalten, damit wir ein bisschen im Dunkeln gehen können. Dadurch gewöhnt sich das Auge an die Dunkelheit und wir sehen trotz Bewölkung recht gut – zumindest so lange wir unter freiem Himmel sind. Sobald wir den Wald betreten wird es einerseits deutlich dunkler, andererseits ist der steile Waldboden teilweise erdig-rutschig. Wir gehen ab hier mit eingeschalteten Stirnlampen weiter.

Hochstaff
Vom Parkplatz Ebenwald sind wir 1:30h bis zum Gipfel des Hochstaffs unterwegs. Das bedeutet, dass wir recht gemütlich bzw. vorsichtig aufgestiegen sind.



Am Gipfel ist es sehr windig. Die gefühlte Temperatur sinkt damit deutlich ab. Daher gehen wir nach dem Gipfelfoto sofort weiter und steigen ein bisschen ab, bis wir wieder in eine Windschattenposition kommen, wo wir einen kleinen Nachtsnack zu uns nehmen.
Wir gehen nicht denselben Weg zurück, sondern gehen nach Westen weiter und dort hinunter. Auf einer gut einsehbaren Wiese, die mit etwa 10-15cm Schnee bedeckt ist, laufen wir hinunter, um auf eine Rutschgeschwindigkeit zu kommen, die es uns erlaubt auf den Schuhen abzufahren.

Der überwiegende Teil des restlichen Abstiegs führt wieder durch den Wald. Unten kommen wir auf eine Schotterstraße, der wir im Norden des Hochstaffs bis zum Parkplatz folgen.



Um 23:30 sind wir wieder bei den Autos. Die noch viel mystischere Geisterstunde um Mitternacht verpassen wir damit. Ist mir aber erst jetzt beim Schreiben aufgefallen – an Ort und Stelle sind wir – auch wegen der für eine Wanderung unüblichen Tageszeit – müde und froh, wieder im Auto zu sitzen und nach Hause Richtung Bett zu fahren!





Martin Heppner
Übungsleiter Bergwandern und Übungsleiter Schneeschuhwandern
Im Verein seit: 2012
Geboren und aufgewachsen in Klagenfurt, lebt jetzt in Wien

Im Frühjahr 2015 hat er sein Auto verkauft und ist seither mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Touren unterwegs. Darüber bloggt er beim Alpenverein Edelweiss.

In seiner Kindheit haben ihn seine Eltern oft in Kärnten, Slowenien und Italien zum Wandern mitgenommen. Durch den Abstand der Jahre verklärt, kann er sich nur mehr an die schönen Momente in den Bergen erinnern. Deshalb schleppt er jetzt seine eigenen Kinder ab und zu mit in die Wiener Hausberge.

Touren mit Martin Heppner