Am Kreuzschober (11.02.2018)
Mürzzuschlag bietet mal auf die Schnelle, fast direkt nach den Autobahnabfahrten, drei nette Schneeschuh- bzw. Schitourenmöglichkeiten an. Und zwar die "Große Scheibe", den "Kreuzschober" und die "Pretul" mit der Amundsenhöhe. Am Kreuzschober teilen sich die Schneeschuhgeher und Tourenschifahrer erst ab den letzten 100 Höhenmetern den Berg.
Startpunkt für die Schneeschuhgeher auf den Kreuzschober ist meist das Auwegstüberl, die Tourengeher sind normalerweise im Eichhorntal unterwegs. Gemeinsamer Angelpunkt ist knapp unterhalb des Gipfels der "Kaarl" oder "am Kaarl".
Keine offizielle Hütte, sondern von einem Verein, den "Kaarlianern" geführt. Ob wer auf der Hütte ist weiß man nicht (im Winter bei Schönwetter höchstwahrscheinlich), aber wenn ja sollte man unbedingt dem Schweinsbraten näher treten. Wird allerdings nur an Mitglieder abgegeben. Mittels Eintrag im Hüttenvereinsbuch wird einem aber eine Tagesmitgliedschaft gnädig gewährt. Vermutlich die österreichische Lösung diverser unerfüllbarer Auflagen.
Wir machten uns vom Stüberl aus auf den Weg. Zu allererst steil durch eine Siedlung zum Schneeschuhanschnallplatz und dann im Zick-Zack durch den Wald und über Forststraßen.
Nun Schnee war am Kreuzschober auch schon mal mehr. Aber mit ein paar Schlangenlinien durch den Wald im Auf - und Abstieg war das ein bisschen wettzumachen.
Das Problem ist ja ein gesellschaftliches. Sinnvollerweise sollte es dem unselbstständig, erwerbstätigen Wintersportler möglich sein, bei ausreichendem Neuschnee, in der Firma einfach zu sagen: "Morgen bin ich am Berg!" Und natürlich würde jeder Chefität und die Kollegenschaft dafür Verständnis haben. Die Gesellschaft ist allerdings dafür noch nicht reif und somit wird das Problem weiterhin bestehen bleiben.
Zurück zum "Kaarl". Ab jetzt ging es nochmals 100 Höhenmeter steil zum Gipfelkreuz hinauf.
Wem es bis jetzt noch nicht gereicht hatte erkämpfte sich den Schlusshang und alle anderen (wenige) machten es sich derweil in und um den "Kaarl" gemütlich. Das Wetter war sonnig mit leichter Brise und man hat es mit einer Jacke schon ganz gut draußen ausgehalten.
Im Anschluss also wieder annähernd am Aufstiegsweg in Serpentinen runter durch den Wald und ich erlaube mir zu sagen: "Schön wahr es!"
Thomas und ich waren dann noch beim Kirchenwirt in Maria Schutz und haben die Klosterkrapfen inspiziert. Doch das ist eine andere Geschichte.
Rainer
Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit: 2010
Bergwanderführer
Aktivitäten: Wanderungen im Sommer und Winter, Bergwaldprojekte
Touren mit Rainer Vogl