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Novembergrat

Blog von: Rainer Vogl

Also gleich mal vorweg: man kann nicht immer Kaiserwetter haben - zumindest nicht den ganzen Tag, aber wenigstens Halbtags.

So geschehen am Novembergrat. Wobei ich jetzt natürlich schon sagen muss, dass wir  innerhalb von drei Wochen die vier Klassiker auf der Puchberger Schneebergseite erledigt haben (drei rauf und einen runter; Hermine, Nandlgrat, Novembergrat "auffi" und  Fadensteig "owi"). Ja ich weiß, es gibt noch mehr Klassiker, aber das ist Ansichtssache. Jedenfalls waren drei Tüchtige überall dabei, und zwar: Christine, Natascha und Ulli. Immerhin insgesamt doch mehr als 3600HM rauf und natürlich auch runter. Kann schon was.

Nun der Novembergrat kann es auch ganz ordentlich. So ab der FF Schneebergdörfl (rechts davon Parkmöglichkeit) mal so ein bisschen harmlos auf einem Güterweg, beim Schwabenhof vorbei und dann allerdings recht rasch und hurtig "auffi".

Es ging in den "Unteren Schneidergraben". Hört sich nicht so spektakulär an, aber die schottrige Aufstiegsspur muss man auch nicht dauernd haben.

Noch dazu das liebliche Hinweistaferl mit "Unt. Schneidergraben wegen Forstarbeiten gesperrt" erst recht spät zu sehen war. Haben wir ignoriert, ich gebe es zu, war ja Wochenende - da werden sie doch nicht herumsägen! Die Schwierigkeit mit den Forstarbeiten war nur beim eigentlichen Einstieg in den "Unteren Schneidergraben" gegeben, denn da wo eigentlich der Wanderweg sein sollte, waren die abgesägten Äste der gefällten Bäume zuhauf und die Umgehung ging grenzwertig über eine frische Geröllversammlung höchst lockerer Natur.

Bei der Querung mit dem Grafensteig ging es dann nach rechts bis zur Sitzstatt (eigentlich schöner Aussichtspunkt - dermal wegen Nebelschwaden natürlich nicht). Und ab jetzt hieß es Staberl wegpacken und ran an den Fels.

Die zweimalige Warnung vor dem "Oberen Schneidergraben" wegen Lebensgefahr bei Schnee und Nässe ist ernst gemeint.

Nur so mal ins Stammbuch geschrieben.

Die Klassifizierung des Novembergrats schwankt zwischen SCHWARZ und DUNKELSCHWARZ, und ist in seiner "BESTIGKEIT" dem "Oberen Herminensteig" gleichzusetzen, wenn nicht noch a bisserl DUNKELSCHWÄRZER und/oder "BESTIGER". Aus diversen Vermeidungsgründen, von oben nicht mit Wegweiser avisiert und von unten auch nicht. Außerdem nicht markiert sondern mit verblassenden Punkten in Rot und zeitweise Blau gekennzeichnet. Versteigungsgefahr ist im Aufstieg schon ein paarmal gegeben und runter öfters. Also tunlichst nicht alleine begehen und runter muss auch nicht sein. Aber natürlich für manche nicht mehr als "leichte Schrofen Kletterei".

Im Gegensatz zum Nandlgrat kommt gleich rechts vom Damböckhaus auf die Hochebene raus. Da hat es zu Beginn recht ordentlich geblasen und einem die Nebelschwaden ins Gesicht getrieben. Deswegen hat man ja auch Ende Juni bei 7 Grad auf ca. 1800M leichte Handschuhe und eine Mütze im Rucksack.

Zu unserer Überraschung hat der Wetterbericht das gehalten was versprochen war - es wurde schöner und damit sonniger. Das Bewirtungskonzept des Damböckhauses war den nicht so vielen Besuchern halbwegs angepasst und daher gaben manche von uns der Kasspressknödelsuppe eine Chance. Die Variante mit Nudeln und Karotten war ok.

Dem drahtlosen Bestell-, Bonier,- und Bezahlsystem sollte allerdings noch einmal die Aufmerksamkeit des Betreibers gewidmet sein. Ich weiß schon, dass neumodische, technische Klumpert,  aber ich behaupte richtig angewendet wird alles flotter, genauer und damit auch besser.

Unser Abstieg war ja über die Station Baumgarten durchs Mieseltal nach Schneebergdörfl geplant und da lagen mit einem Wort noch "Buchteln" am Weg.  

Diesmal hab ich beim Buchtel-Lotto (Eins aus Zwei bzw. Powidl oder Marille) die Powidlversion mit Vanillesauce  bekommen. Ausgezeichnet und sehr nahrhaft. Ulli hat uns bei dieser Gelegenheit auch gezeigt, dass Bständig-Bandagen (offizielle Bezeichnung: Genu Train Aktiv- Kniebandage um 70,87 EUR) nicht immer nur Blau sein müssen.

Die kann man "pimpen". Wäre eine Marktlücke. Die Marketingabteilung von Bständig darf sich an Ulli wenden.

Nach Querung der Zahnradbahntrasse bei der Adolf-Kögler-Hütte, inkl. Aug-in-Aug mit dem Salamander-Express, ...

... ging es durchs Gstöss ins Mieseltal. 

Und siehe da: Kaiserwetter in extremo!!!

Der harte Kern hat sich abschließend in Puchberg noch ein Eis in der Konditorei nach der Tankstelle gegönnt. Musste einfach sein.

Rainer

 

Und als Abschluss eine kleine Stufung der Steige natürlich persönlich gefärbt:

Unterer Herminensteig SCHWARZ; rauf und runter JA

Oberer Herminensteig DUNKELSCHWARZ; rauf JA -  runter muss nicht sein

Unter Schneidergraben SCHWARZ;  rauf und runter JA

Novembergrat DUNKELSCHWARZ; rauf JA -  runter muss nicht sein

Nandlgrat SCHWARZ;  rauf JA -  runter muss nicht sein

Fadensteig SCHWARZ mit GRAUTÖNEN; rauf und runter JA

 

Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine belastbare Magengrube sowieso vorausgesetzt!!!

 

 

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Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit: 2010
Bergwanderführer
Aktivitäten: Wanderungen im Sommer und Winter, Bergwaldprojekte
Touren mit Rainer Vogl