Die Tage werden länger
Wie unschwer zu erkennen ist, werden die Tage länger. Und unsere Bergwaldprojekte sowie Hütten und Wegebetreuungstage kommen näher. Deswegen schadet es nicht, zeitgerecht mit der Materialvorbereitung zu beginnen.
Die Aufgabe war es, aus ca. einer Tonne Stahlrohr mal die "Nägel" in adäquater Länge zu schneiden und mit einem 45 Grad Ende zu versehen, also in Gehrung schneiden. Das erleichtert das Einschlagen als Stufennagel und hat den Vorteil, dass wenn die Stufe (aus Eichenholz) erneuert werden muss, der Nagel wiederverwendet werden kann.
Weiters waren noch ca. 240 m Formrohre in "handliche" Stücke zu kürzen und mit Stacheldraht zu umwickeln.
Die so hergestellten Stangen werden als Wintermarkierung in den Boden eingeschlagen. Wer schon mal bei Nebel, Schneesturm etc. in Richtung Alois-Günther-Haus am Stuhleck unterwegs war, wird die so vorgegebene Route sehr geschätzt haben. Die Umwicklung mit Stacheldraht dient dazu um Wildtiere von den Rohren fernzuhalten, die ganz gern die Stangen als Reibebaum benutzen. Ohne Umwicklung ist die Lebensdauer der Markierungsstange gering. Vom Schneedruck oft gar nicht zu reden. Deswegen werden die Stangen nach Möglichkeit mindestens 60 cm eingeschlagen.
Josef und ich sind also nach Fressnitz (Bezirk Krieglach) aufgebrochen und haben dort mit unserem Hans (Hüttenwart unserer Selbstversorgerhütte auf der Hinteralm bei Neuberg an der Mürz) einiges erledigen können.
Unser Hans hat dort eine Werkstatt und auch eine nette Sammlung an Maschinen und Werkzeugen. Da hat sich allerhand in seinem aktiven Berufsleben angesammelt. Und jetzt in seinem sogenannten Unruhestand ist das alles gut brauchbar (abgesehen davon sammelt er Traktoren und Motorräder - aber das ist eine andere Geschichte).
Nach einer Einschulung an der Bandsägemaschine hat sich Josef mal dem Schneiden der "Eisenrohrnägel" angenommen.
Hans und ich begannen die Wintermarkierungen herzustellen. Die Rohre mussten zweimal angebohrt werden um den Draht zu befestigen. Mittels einer kleinen aber feinen Konstruktion war das Umwickeln beinahe vollautomatisch. Anschließend musste die Klebefläche für die Markierungsfolie gereinigt werden. Mit Lötlampe ein wenig angeheizt, da die Temperaturen am Vormittag trotz Sonnenschein doch noch recht frisch waren.
Am Nachmittag haben wir uns dann der Gehrung gewidmet. Da sind wir aber noch nicht fertig.
Aber spätestens, wenn in die 500 Stück Eichenscheiter zwei bis drei Löcher für die "Nägel" gebohrt werden, hoffen wir auf ein Ende der Eisenarbeiten.
Dann muss das ganze Zeug nur noch zu den "Baustellen" transportiert werden. Wird sich auch reinhängen.
Termininfo folgt, wenn das Wetter etc. es zulässt.
Rainer
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Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit: 2010
Bergwanderführer
Aktivitäten: Wanderungen im Sommer und Winter, Bergwaldprojekte
Touren mit Rainer Vogl