Gebetsfahnen des Konsums
Auf den Pässen des Himalayas flattern bunte Buddhistische Gebetsfahnen. Laut Wikipedia "werden sie von den Gläubigen bis zur vollständigen Verwitterung dem Wind ausgesetzt, damit nach ihrer Überzeugung die Gebete dem Himmel zugetragen werden". Sie gehören zum gewohnten Bild dieser Gebirgslandschaft.
Es gibt aber auch andere Fahnen, die auf der Welt in den Büschen in der freien Natur wehen, die "bis zur völligen Verwitterung dem Wind ausgesetzt werden. Diese Fahnen sind aus Plastik und das Ergebnis des unachtsamen Umgangs damit - weggeworfene Einkaufssäckchen und Verpackungsmüll. Anders als die Buddhistischen Stofffähnchen, verwittert Kunststoff kaum und wird daher noch lange flattern.
Welche Gebete jedoch "tragen sie dem Himmel zu?" Worum sollte man in der Relgion des Konsumismus, deren Träger sie im wahrsten Sinne des Wortes sind, bitten? Um "mehr", im Sinne dieser Geisteshaltung innewohnenden Maßlosigkeit? Oder sind diese, mit den Bäumen und Büschen so verstrickten Zivilisationsfetzen, Mahnzeichen, gerade weil wir sie in der Natur so stark als Fremdkörper wahrnehmen?
Im Produktdesign ist das Thema "Abfall" aber cool. Es macht Spaß und viele sehen es als kreative Herausforderung alle möglichen nicht mehr gebrauchten Dingen zu neuem Leben zu erwecken, indem man ihnen durch Designintervention eine neue Aufgabe gibt. Meist ist der Ausgangspunkt ein ästhetischer. Man erkennt in der Form eines Gegenstandes sein Potenzial für einen neuen Zweck. Man siehe z.B. was so alles aus alten PET Flaschen entstehen kann. Der wirkliche Sinn hinter diesem künstlerischen Handeln liegt jedoch darin, ein Bewusstsein für unseren Umgang mit Ressourcen zu schaffen.
So gesehen hat das Plastiksackerl im Dornenbusch eine mahnende Aufgabe zu erfüllen. Seine diesbezügliche symbolische Funktion kann daher auch Impuls für eine künstlerischen Interpretation sein.
James Skone
No Topo – Eigene Wege gehen.
James G. Skone setzt sich mit der Welt des Kletterns und Bergsteigens aus einer persönlichen kreativen und gestalterischen Perspektive auseinander. Im Blog reflektiert er in unkonventioneller Form über wie es einmal war und was ihn heute am Klettern interessiert. Einblicke in sein Skizzenbuch und Bildkollagen ergänzen die Ausführungen.
James G. Skone war in den frühen 1970er Jahren Impulsgeber beim Freiklettern und erschloss die ersten Eiskletterrouten in Österreich. Auch bei der Entwicklung neuer Geräte für das Klettern war er Pionier. Er erfand die Vorläufer heutiger Hallenkletterwände, die so genannten „Skone Stones“, Der von ihm entworfene Kletterschuhe „Super Magic“ erhielt 1984 den Österreichischen Designstaatspreis. Vor kurzem wurde dieser in die Sammlung des Museums für angewandte Kunst, Wien aufgenommen. James war zuletzt Univ. Prof. für Designpädagogik an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Er begann 1958 mit neun Jahren mit dem Bergsteigen bei der Gruppe „Unsere Jüngsten“ bei der Edelweiß. In späteren Jahren kehrte er mit dem Beitritt der „Wiener Lehrer“ - deren Mitglied er später war - zur Edelweiß wieder zu seinen alpinen Wurzeln zurück.