Schnellsuche
{OeAVBerichtDetailBildAlt}

Öffi-Tour: Hochschwab

Blog von: Martin Heppner

Öffi-Tour: Hochschwab
Zweitagestour mit Bahn und Bus in und auf den Hochschwab.

 

Da ich die Tour als Zweitagestour geplant habe, können wir am Samstag später wegfahren. Wir treffen uns also nach halb Zwölf am Hauptbahnhof, weil unser Zug um 11:58 abfährt.

In Meidling und in Wiener Neustadt steigen noch zwei Teilnehmer zu – damit sind wir vollständig und können bis Kapfenberg jausnen, uns kennenlernen, die Karten studieren, die kommenden zwei Tage durchbesprechen. Für mich ein großer Vorteil der Anreise.

Von Kapfenberg fahren wir mit dem Bus nach Seewiesen. Im Bus macht eine ältere Frau die Fahrt für uns zur Touristenführung: Sie erzählt uns über die eingestellte Schmalspurbahn, warum es „Kurort“ Aflenz heißt, wie die Berge heißen an denen wir vorbei fahren und welche Gasthäuser gut und empfehlenswert sind. Ich für meinen Teil kenne mich jetzt in der Gegend aus!

Tag 1: Aufstieg zur Voisthaler Hütte

Kurz nach 15:00 gehen wir an der Bushaltestelle Seewiesen Dullwitz los – gleich nachdem wir ein Gruppenfoto gemacht haben und damit die Basis für einen Vorher-Nachher-Vergleich gelegt haben.



Wir gehen die Dullwitz hinein – zuerst flach, dann sanft ansteigend, schließlich steil. Alles um uns herum grünt und blüht und wächst. Die Sonne scheint und wir können unser Glück fast nicht glauben.

Während wir gehen bestimmen wir einander ergänzend die Alpenflora neben unserem Weg. Im Bösen Wald finden wir z.B. Frauenschuh (siehe Foto). 

Auch die Fauna lässt sich heute nicht lumpen: Kühe, ein Reh, mehrere Gemsen und drei Steinböcke bekommen wir im Aufstieg zur Voisthaler Hütte zu Gesicht!

Noch vor 18:00 kommen wir bei der Voisthaler Hütte an.

 

Voisthaler Hütte

Thomas, der Hüttenwirt hat mir bei der Reservierung schon angekündigt, dass Samstag Schweinsbratentag ist. Und ich habe nicht nur diese Information weitergegeben, sondern auch, dass Thomas den besten Schweinsbraten macht, den ich kenne. Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung! Ich für meinen Teil bin nicht enttäuscht worden!

Nach dem Essen besprechen wir noch einmal den Ablauf am Sonntag durch: Da wir nach der Runde über den Hochschwabgipfel noch 1.500HM am Stück absteigen und nach Wien heimfahren müssen, wollen wir pünktlich um 8:00 aufbrechen.

Die Damen beziehen ein Zimmer mit Blick auf den Hochschwabgipfel, die Herren eines mit Option auf einen schönen Sonnenaufgang.

Ich schlafe allerdings bis kurz vor 7:00 und habe daher gar keine Möglichkeit meine Option zu ziehen. Bin aber nicht unzufrieden mit dieser Situation.

Nach dem Frühstücksbuffet (!) stehen wir wirklich alle geputzt und geschniegelt um 8:00 zum Abmarsch bereit.

Wir lassen das Gepäck, das wir nicht brauchen, in der Hütte und gehen mit reduziertem Gewicht Richtung Graf-Meran Steig.

 

Tag 2: Hochschwab

Am Weg die Obere Dullwitz hinauf nehmen wir uns noch ausreichend Zeit um ein Murmeltier, das direkt am Weg wohnt, zu beobachten und ausgiebig zu fotografieren.

Der Aufstieg über den Graf-Meran Steig ist problemlos, weil schon schneefrei. Die wenigen Schneefelder, die wir betreten, stellen weder Schwierigkeit, noch Gefahr dar.

Beim Schiestlhaus angekommen gehen wir sicherheitshalber über den Winterweg auf den Gipfel, weil ich von herunten nicht einschätzen kann, ob das zu querende Schneefeld oben ein Problem darstellt, oder nicht.

Wir kommen planmäßig gegen 10:30 auf dem Gipfel an – beglückwünschen uns, machen Gipfelfotos und genießen eine halbe Stunde die Aussicht, den blauen Himmel und die Sonne. Es ist fast windstill und gerade richtig warm.

Um 11:00 brechen wir wieder auf. Das Schiestlhaus lassen wir links liegen und gehen den Aufstiegsweg bis zur Abzweigung zur Aflenzer Starizen zurück.

Dort zweigen wir nach Osten, Richtung Ochsenreichkar ab, um nicht den Graf-Meran Steig wieder absteigen zu müssen.

Foto: Didi Trummer

Der Jägermayersteig ist weniger steil, als der Graf-Meran Steig, dafür etwas weiter. Im Abstieg finde ich ihn angenehmer. Vor allem aber ist mir die Abwechslung wichtig: Ich will nicht den selben Weg hinauf und hinunter gehen.

Kurz nach 13:00 kommen wir wieder in der Voisthaler Hütte an.

Foto: Didi Trummer

Thomas hat extra für uns ein Bergsteigeressen hergerichtet, das für den heißen Tag perfekt passt: Einen steirischen Wurstsalat - mit Kernöl.

Nach dem Essen besprechen wir noch einmal den Plan des restlichen Tages und vereinbaren einen späteren Abmarsch.

 

Fölzsattel & -klamm

Der Ochsensteig führt von der Voisthaler Hütte zuerst etwas hinunter um dann auf fast die selbe Höhe der Hütte beim Fölzsattel zu enden. Er ist ein schmaler, ausgesetzter Steig, der jetzt an den kritischen Stellen schneefrei ist.

Vom Fölzsattel gehen wir über grüne Almen hinunter zur Fölzalm.

Da wir 1.500HM hinunter gehen müssen, bleiben wir bei keiner der beiden Hütten auf der Fölzalm stehen, sondern gehen über den steilen Schotterweg gleich weiter. Die Sonne heizt jetzt richtig herunter, wir freuen uns schon darauf zum Fölzbach hinunter zu kommen!

Beim Fölzbach angekommen, ziehen wir unsere Schuhe und Socken aus und stecken die Füße in das eiskalte Wasser. So angenehm diese Abkühlung auch ist so groß ist auch die Überwindung nachher wieder in die verschwitzten Socken und Schuhe zu steigen!

In der kurzen Fölzklamm machen wir noch ein Gruppenfoto.

Danach zweigen wir nach links zum Gasthaus Schwabebartl ab, wo wir gemütlich etwas essen und trinken, während wir auf das vorher bestellte Taxi warten.

Das Taxi bringt uns direkt zum Bahnhof Kapfenberg. Wir sind 8 Leute. Pro Person kostet uns das EUR 5,- und erspart uns die letzten 6km auf der Straße nach Aflenz zum Bus zu gehen.

In Kapfenberg warten wir noch ein paar Minuten am Bahnsteig in der Sonne auf den Zug. Zwei Stunden später sind wir wieder in Wien.

Fazit

Unsere Tour hat herrliche Landschaftskulissen, viel Abwechslung, Naturerlebnisse und kulinarische Highlights zwischendurch geboten!

 




Martin Heppner
Übungsleiter Bergwandern und Übungsleiter Schneeschuhwandern
Im Verein seit: 2012
Geboren und aufgewachsen in Klagenfurt, lebt jetzt in Wien

Im Frühjahr 2015 hat er sein Auto verkauft und ist seither mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Touren unterwegs. Darüber bloggt er beim Alpenverein Edelweiss.

In seiner Kindheit haben ihn seine Eltern oft in Kärnten, Slowenien und Italien zum Wandern mitgenommen. Durch den Abstand der Jahre verklärt, kann er sich nur mehr an die schönen Momente in den Bergen erinnern. Deshalb schleppt er jetzt seine eigenen Kinder ab und zu mit in die Wiener Hausberge.

Touren mit Martin Heppner