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Bergwaldprojekt [das]; Umweltbaustelle [die]; Teil 7

Blog von: Rainer Vogl

Bergwaldprojekt [das]; Umweltbaustelle [die]; Teil 7
Wie schon mal erwähnt benötigen wir für das Organisieren drei Dinge: Motiv, Mittel und Gelegenheit! Aber gleich vorweg: es gibt kein Patentrezept!

Motiv ist mal nicht das Problem, denn jeder der mit der Organisation und Durchführung eines Bergwaldprojektes bzw. einer Umweltbaustelle zu tun hat, muss unabhängig vom Motiv voll dabei sein. Mittelprächtig zur Schau getragene grandiose Leidensfähigkeit, gepaart mit Beharrlichkeit, einem Handyvertag mit Flatrate, die Möglichkeit immer und überall nicht nur zu telefonieren, sondern auch Mails zu lesen und unverzüglich auf (Hiobs)Botschaften zu reagieren, helfen ungemein.  Wenn man dann noch halbwegs spontan aus seinem Job weg kann um Termine wahrzunehmen (klingt nach Managerhandbuch; ist aber so), kommt man schon in das richtige Fahrwasser. Inwieweit man in seinem Brotberuf die Ressourcen seines Arbeitsplatzes (Telefon, PC, Mail, Drucker etc.) nutzen kann, hängt natürlich von den Umständen ab (wie alles im Leben, ich weiß). Da ist man mit einem Bürojob meistens im Vorteil.

Nähern wir uns also der Gelegenheit.
Es muss einem schon klar sein, dass man nicht plötzlich wegen einer Eingebung, einer Vision, oder wegen eines Traumes  aufschreckt und ein Projekt organisiert. Der Einstieg erfolgt eher auf die klassische Weise. Man kommt irgendwie mal auf die Idee als Teilnehmer bei einer Projektwoche mitzumachen. Die Woche hat Spaß gemacht und ein Jahr später fährt man wieder auf eine Woche. Macht schon wieder Spaß und man hat schon den Status eines Wiederholungstäters. Spätestens nach oder beim dritten Mal rutscht man womöglich irgendwie in eine Führungsrolle. Schließlich ist man ja schon ein alter Hase und weiß wo es lang geht. Selbstverständlich ist es dabei hilfreich, tief in seinem Inneren den natürlichen Drang zur Bühne zu haben und dem auch nachzugeben. Allerdings der Drang allein wird in einer, wenn auch noch so kleinen, Verantwortungsrolle, nicht ausreichend sein.

Kommunikationsfähigkeit, Sachkenntnis, Lösungsorientierte Problembehandlung (schöne Begriffe) und überhaupt am besten mit allem und jedem können, sind die wahren Voraussetzungen. Also nichts für reine Egomanen und Selbstdarsteller. Ich streite allerdings nicht ab, dass ein gesundes Ego und mächtiges Selbstvertrauen hilfreich sind.
Ab jetzt wird es gefährlich. Denn das ist der Stoff mit dem man zu einem Ehrenamtlichen wird. Wenn also nun ein Projekt-, oder Gruppenleiter (Gruppenleiter klingt blöd, Truppführer auch, Führer überhaupt – also der Begriff wird noch gesucht) mit der Frage daher kommt: „…kannst du dir vorstellen mal bei so einer Projektwoche von Haus aus mitzuwirken?“ besteht höchste Gefahr. Die Leimrute liegt jetzt prächtig vor einem, man braucht nur mehr draufzusteigen. Klingt ein wenig zynisch, aber man sollte sich ein „Ja“ schon gut überlegen. Immerhin wird dann mit einem gerechnet – und das nicht nur virtuell sondern voll und ganz.
In der Regel erlangt das Team um Peter Kapelari, Hanna Moser und Dani Wimmer im Alpenverein Innsbruck (auf geheimnisvolle Weise) Kenntnis vom „Ja“ und es folgt eine Einladung zu dem jährlich stattfindenden Koordinationswochenende für Bergwaldprojekte und Umweltbaustellen.

Punkto Gelegenheit (wie, wer, wo, was, etc.) fehlt noch einiges. Dazu und zu dem Punkt Mittel beim nächsten Mal mehr.
Rainer  





Rainer Vogl

Im Alpenverein Edelweiss seit: 2010
Bergwanderführer
Aktivitäten: Wanderungen im Sommer und Winter, Bergwaldprojekte
Touren mit Rainer Vogl