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Öffitour: Rodeln am Rennfeld

Blog von: Martin Heppner

Öffitour: Rodeln am Rennfeld
In Kärnten gibt es viele Naturrodelstrecken. Diese vermisse ich in Wien Umgebung.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich im November 2015 das erste Mal am Rennfeld war, wie ich erfahren habe, dass man sich dort Rodeln ausborgen kann. Bis zur Pischkalm kann man hinunterrodeln. Der Hüttenwirt des Ottokar-Kernstock Haus holt die Rodeln dann wieder von dort hinauf. Der Hüttenwirt verlangte kein Geld für die Rodeln. Die Benützung erfolgt aber auf eigene Gefahr.

Anreise
Vorweg: Normalerweise würde ich den Zug um 6:58 nehmen. Dieses Mal habe ich den späteren Zug um 7:58 ausprobiert. Hat sich für mich nicht bewährt - wir kommen erst um 21:00 nach Wien zurück. Das ist mir zu spät. Ich werde in Zukunft wieder um 6:58 fahren. 

Wir treffen uns am Wiener Hauptbahnhof und fahren fast zwei Stunden bis Bruck an der Mur. Dort steigen wir in die S1 um und sind nach insgesamt 2:18h Fahrt an unserem Ausgangspunkt in Pernegg an der Mur angekommen. Schon am Bahnhof ist das Rennfeld auf Wanderwegweisern angeschrieben.

Aufstieg 
Am Donnerstag habe ich den Hüttenwirt desOttokar-Kernstock Haus angerufen. Von ihm habe ich gewusst, dass beim Aufstieg von Pernegg der Schnee erst um die 1.400m Seehöhe beginnt. 

Das bedeutet für uns, dass wir die ersten 900HM ohne Schnee zurücklegen können. Das macht natürlich einen großen Unterschied, ob man die letzten 300HM, oder die gesamten 1.200HM im Schnee geht (und eventuell auch noch spuren muss).  

Wir haben also ideale Aufstiegsbedingungen und gehen die ganze Zeit in der Sonne. Der Weg verläuft, ab dem Steinbruch, ununterbrochen im Wald und am Grat entlang. Bis zur Schneegrenze benötigen wir inklusive Pausen etwa 2,5h. Die letzten 200-300HM sind dann im Verhältnis anstrengender: Der Weg ist zwar schon gut ausgetreten, allerdings benötigt das Gehen mit Bergschuhen auf Schnee mehr Spannung in den Oberschenkeln. Nachdem wir die felsige Geländekante erreicht haben, die wir schon von Weitem gesehen haben, geht es fast eben dahin. Nach einem kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den benachbarten Hochlantsch, gehen wir zum Gipfel hinüber.





Vom Bahnhof Pernegg benötigen wir, mit vielen kleinere Pausen und einer größeren Pause, ziemlich genau 4h bis zum Gipfel des Rennfelds.

Rennfeld Gipfel und Ottokar-Kernstock Haus 
Vom Gipfel des Rennfelds haben wir ein unglaublich schönes Panorama z.B. auf die Wiener Hausberge: Schneeberg, Rax, Schneealpe, Veitsch und Hochschwab sind vor uns aufgereiht!



Nach dem ausgiebigen Essen im Ottokar-Kernstock Haus bringt uns der Wirt die Rodeln. Er erklärt uns noch, dass wir wahrscheinlich nicht bis ganz zur Pischkalm rodeln werden können und dass wir die Rodeln neben der Straße in den Schnee stecken sollen, wo er sie dann abholen wird.

Rodelabfahrt



Der Weg ist nicht geräumt, wir müssen die Rodeln zwischen den Spurrinnen halten. Es ist nicht ganz einfach zu fahren, macht aber Spaß. Für die 300HM, die wir rodeln können, brauchen wir fast eine Stunde, weil wir immer wieder stehen bleiben und die Rodeln auf der Ebene ziehen müssen.

Abstieg nach Bruck/Mur
Nachdem wir die Rodeln neben der Straße aufgestellt haben, gehen wir zu Fuß weiter. Auch wenn kein Schnee mehr liegt, so ist die Straße teilweise extrem eisig. Wir gehen vorsichtig - was aber auch langsam bedeutet. Wo es flach genug ist, kürzen wir querfeldein durch den Wald ab. Das spart nicht nur Wegstrecke, sondern reduziert auch den Eiskontakt.



Schließlich wird es doch dunkel - glücklicherweise sind wir zu diesem Zeitpunkt gerade bei den ersten Häusern. Wir gehen nach Bruck an der Mur dem Radweg entlang, unter der Autobahn und der Eisenbahnbrücke durch, zum Bahnhof.

Heimreise
Am Bahnhof kommen wir nach 3h rodeln und gehen um 18:40 an. Der nächste Zug geht um 19:03. Das ist der Vorteil von einem größeren Bahnhof wie Bruck an der Mur: Es gibt mindestens jede Stunde einen Zug. Und der Vorteil eines Railjets ist, dass es einen Speisewagen gibt. Diesen nutze ich um meinen Elektrolytehaushalt auf der Heimfahrt wieder in Ordnung zu bringen. Gründlich. Um ganz sicher zu gehen.

Info zum Ottokar-Kernstock Haus
 




Martin Heppner
Übungsleiter Bergwandern und Übungsleiter Schneeschuhwandern
Im Verein seit: 2012
Geboren und aufgewachsen in Klagenfurt, lebt jetzt in Wien

Im Frühjahr 2015 hat er sein Auto verkauft und ist seither mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Touren unterwegs. Darüber bloggt er beim Alpenverein Edelweiss.

In seiner Kindheit haben ihn seine Eltern oft in Kärnten, Slowenien und Italien zum Wandern mitgenommen. Durch den Abstand der Jahre verklärt, kann er sich nur mehr an die schönen Momente in den Bergen erinnern. Deshalb schleppt er jetzt seine eigenen Kinder ab und zu mit in die Wiener Hausberge.

Touren mit Martin Heppner